PRESSEMITTEILUNG
Über 5,1 Millionen Euro für nichtstaatliche Projekte in Bayern – Verena Osgyan und Dr. Sabine Weigand fordern künftig auch Berücksichtigung Kulturschaffender in den beiden Kulturmetropolen München und Nürnberg
Heute wurde im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst und im Haushaltsausschuss die Verteilung der Mittel des Kulturfonds Bayern 2024 in einer Gesamthöhe von über 5,1 Millionen Euro beschlossen. Damit sind ca. 600.000 € weniger ausgeschüttet worden als letztes Jahr, doch konnten immerhin alle 132 entscheidungsreifen Anträge positiv beschieden werden. 43 Förderanträge haben dabei eine Summe von über 25.000 €, die heute im Landtag bestätigt wurden. Mittelfranken kann mit 10 % Anteil (2023: 9%) an der Fördersumme leider nur unterdurchschnittlich partizipieren. Weiterhin können nach wie vor keine Projekte aus den Kulturmetropolen Nürnberg und München gefördert werden.
Immerhin profitieren doch einige Institutionen in Mittelfranken von der Förderung, so z.B. das Rundfunkmuseum in Fürth, das die Mittel zur Sanierung einsetzen kann, oder das Ausstellungsprojekt „Juergen Teller and friends“ in Erlangen.
Die bayernweite Unterstützung von Kulturprojekten verschiedener Sparten durch die Staatsregierung in Form des Kulturfonds ist grundsätzlich zu begrüßen“ meint Verena Osgyan, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen und Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst. „Es ist jedoch ein anhaltendes strukturelles Problem, dass die beiden größten Städte Bayerns, Nürnberg und München, weiterhin davon ausgenommen sind. Wir brauchen eine grundsätzliche Reform des Kulturfonds, damit eine dauerhafte und transparente Förderung in ganz Bayern ermöglicht wird und bei der Stadt und Land gleichermaßen berücksichtigt werden können. Gegebenenfalls kann dabei die entsprechende Summe für Vorhaben in den bayerischen Kulturmetropolen München und Nürnberg auch sinnvoll gedeckelt werden, damit diese nicht dominieren.“ Weiter fordert Verena Osgyan, dass die sogenannte Bagatellgrenze von 10.000€ abgesenkt wird: „Dies würde gerade den Einzelkünstler*innen im ländlichen Raum helfen.“ Offenbar ist die Möglichkeit zur Beantragung von Mitteln aus dem Kulturfonds auch immer noch nicht bekannt genug, obwohl mittlerweile eine digitale Förderplattform eingeführt wurde. Die Zahl der Anträge ist weiterhin unter dem Vor-Corona-Niveau. Mittelfränkische Kulturschaffende sind daher herzlich aufgerufen, im nächsten Jahr Projekte zur Förderung durch den Kulturfonds einzureichen.
Dr. Sabine Weigand, Abgeordnete des Bayerischen Landtags für den Stimmkreis Nürnberg-Süd/Schwabach und Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst kritisiert: „Es ist bedauerlich, dass die ausgeschütteten Gesamtmittel um 600.000 € geringer sind als im Jahr 2023, obgleich ein Mehrbedarf vorhanden ist. Der Fonds ist außerdem seit der Überführung als Haushaltsmittel nie substanziell erhöht oder an die Inflation angepasst worden. Wir wünschen uns daher, dass der Kulturfonds künftig regelmäßig festgesetzte Erhöhungen erfährt. Zudem sollte eine Fachjury eingesetzt werden, da die inhaltlichen Entscheidungen bislang nicht transparent sind. Eine Jury könnte auch mehr Flexibilität zeigen, die starre Kategoriengrenzen zu überwinden und innovative künstlerische Projekte, wie hybride Formate, zu fördern.“
Das Staatsminister Blume in der heutigen Sitzung zusätzlich eine eigene Förderlinie für Israelbezogene Kulturangebote angekündigt hat, sehen die Grünen Abgeordneten als sehr begrüßenswert an, dies sollte aber nicht im Rahmen des Kulturfonds, sondern als separater Topf eingerichtet werden.