GRÜNE WOCHE
Das Kultusministerium und der Generaldirektor des Deutschen Museums, Wolfgang Heckl, haben im Wissenschaftsausschuss über die Einrichtung einer Außenstelle des Deutschen Museums in Nürnberg berichtet. Dabei blieben – wie auch beim Bericht des Ministeriums über den geplanten Hochschulstandort „Auf AEG“ – viele Fragen offen.
Vor knapp zwei Jahren haben verschiedene CSU-Minister, darunter Finanzminister Markus Söder, mit lauten Tönen die sogenannte Nordbayern-Initiative vorgestellt. Als zwei zentrale Projekte dieser „Initiative“, die von Beginn an in erster Linie eine PR-Show war, galten die Einrichtung einer Außenstelle des Deutschen Museums in Nürnberg und die Schaffung eines Hochschulstandorts auf dem ehemaligen AEG-Gelände. Antrag
Betrachtet man die jetzt vorgelegten Berichte des Kultusministeriums zum aktuellen Planungsstand, stellt sich jedoch vor allem Ernüchterung ein: „Auch fast zwei Jahre nach der großspurigen Ankündigung fehlen konkrete Informationen und Zusagen zum Standort und zur Finanzierung der Projekte. Bei der Umsetzung der sogenannten Nordbayern-Initiative kommt die CSU-Regierung nur im Schneckentempo voran“, kritisierte unsere hochschulpolitische Sprecherin Verena Osgyan.
Dies zeigt sich beispielhaft am Bericht zur geplanten Außenstelle des Deutschen Museums. Während das von Generaldirektor Heckl in der Ausschusssitzung vorgestellte Konzept viele interessante Ideen zur Einrichtung eines innovativen außerschulischen Lernorts enthielt, bleibt der schriftliche Bericht des Kultusministeriums viele Antworten zur konkreten Planung schuldig. Bericht
Bereits vor fast einem Jahr erklärte das Ministerium in der Antwort auf eine Schriftliche Anfrage von Verena Osgyan: „Aktuell laufen Sondierungsgespräche, um den Standort festzulegen.“ Im aktuellen Bericht heißt es nun erneut: „Zur Auswahl einer passgenauen Immobilie werden derzeit alternative Standorte bewertet und Gespräche mit den Eigentümern/ Investoren geführt.“ Die Frage nach den Kosten und der Finanzierung der Außenstelle könne daher „zum derzeitigen Projektstand noch nicht belastbar“ beantwortet werden. Schriftliche Anfrage
„Fortschritt gleich Null“, so das Fazit von Verena Osgyan. „Die Nordbayern-Initiative der CSU-Regierung entpuppt sich immer mehr als Marketing-Gag. Statt großer Ankündigungen, erwarte ich von den CSU-Ministern endlich mehr Tempo und Einsatz bei der Umsetzung der groß angekündigten Projekte.“
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