Geplantes ICE-Werk: Verkehrswende und Umweltschutz müssen Hand in Hand gehen!

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG von
Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Ortsverband Nürnberg-Süd BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Tessa Ganserer, MdL
Verena Osgyan, MdL

Wir begrüßen, dass sich die Bahn zum Standort Nürnberg bekennt und freuen uns darüber, dass in der Metropolregion mehr als 400 Arbeitsplätze entstehen sollen. Das ICE-Werk ist notwendig, um den zukünftigen Deutschlandtakt mit halbstündlichen Verbindungen zwischen den deutschen Metropolen zu ermöglichen und damit die dringend nötige Verkehrswende voranzubringen. „Wer die Verkehrswende will, muss auch die notwendige Infrastruktur bereitstellen“, so Mike Bock, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Stadtratsfraktion. Dass ein ICE-Instandhaltungswerk nicht an beliebiger Stelle platziert werden kann, sondern möglichst nahe an einem wichtigen ICE-Bahnhof liegen muss, ist dabei klar. „Liegt das Werk zu weit entfernt vom Hauptbahnhof, entstehen lange Leerfahrten, die auch wertvolle Zeit kosten.“ Dass die Bahn aber gerade einen Standort im Bannwald favorisiert, irritiert. „Verkehrswende und Naturschutz müssen Hand in Hand gehen“, so Gisbert von Eyb, Kreisvorsitzender der Nürnberger Grünen.

Der Reichswald ist nicht nur ein Naherholungsgebiet für die Fischbacher und Altenfurter Bürger*innen. Er leistet darüber hinaus auch einen wichtigen Beitrag für das Klima in Nürnberg und den Klimaschutz insgesamt.

Positiv bewerten wir, dass die Bahn nun frühzeitig den Dialog mit den Bürger*innen sucht. Ein solches Werk mit diesen Ausmaßen kann nur mit enger Beteiligung der Bevölkerung und nicht gegen sie geplant werden. „Wir fordern die Bahn auf, hier mit voller Transparenz zu agieren und den Prozess der Standortsuche wirklich ergebnisoffen zu führen. Bürgerbeteiligung muss ernst gemeint sein und darf nicht als Feigenblatt für bereits getroffene Entscheidungen dienen“, findet die Landtagsabgeordnete Tessa Ganserer.

Wir erwarten von der Bahn eine Offenlegung der Bewertungskriterien und eine starke Gewichtung der ökologischen Aspekte. 

Themen wie Klimaschutz, Artenschutz, Naherholung, Lärmschutz und weitere Aspekte müssen im Raumordnungsverfahren angemessen berücksichtigt werden. Wir werden diesen Prozess entsprechend kritisch konstruktiv begleiten, denn für uns ist klar: Ein weiteres ICE-Werk ist für die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene und für den Umweltschutz notwendig. Wir werden darauf drängen, dass Alternativstandorte zum Bannwald ernsthaft in Erwägung gezogen werden.