Der Reichswald im Klimawandel

Ein Waldbegang mit Johannes Wurm, Leiter des Forstbetriebs Nürnberg

Tessa Ganserer MdL, Gisbert von Eyb, Kreisvorsitzender der Grünen Nürnberg, und Verena Osgyan MdL haben im Nürnberger Reichswald den Leiter des Forstbetriebs Nürnberg, Johannes Wurm, Leiter des Forstbetriebs Nürnberg, zu einer gemeinsamen Waldbegehung getroffen. Er machte vor Ort anschaulich, wie rasant sich die Klimaerwärmung ausgewirkt:  Dürre, Stürme und Schädlingsbefall haben den typischen regionalen „Steckerleswald“ sichtlich verändert.

Seit 2015 werden in Bayern, besonders in den mittelfränkischen Wäldern, bedingt durch die Erderwärmung dramatische Trockenschäden an Kiefern beobachtet. Der extrem trockene Sommer des Jahres 2018 verstärkte diese Entwicklung, so dass es auch im Nürnberger Reichswald zu einem massiven Absterben von Kiefern kam.

Die Bayerischen Staatsforsten arbeiten seit Jahren mit einem Waldumbau gegen die Auswirkungen der Erderwärmung an. Ein Ziel ist es unter anderem, die Widerstandskraft der Bestände stärken. Der Waldumbau geht nach dem 4-Baum-Konzept vor, d.h. es werden schwerpunktmäßig heimische Baumarten wir Buche, Eiche und Tanne gepflanzt. Diese werden durch seltene Baumarten wir Flatterulme oder Elsbeere angereichert. Auch mit Bäumen aus anderen Herkunftsländern wird experimentiert – so zum Beispiel mit Buchen und Tannen aus den Karparten. Douglasie und Roteiche sind wärmetolerantere Baumarten, die ebenfalls zum Einsatz kommen. Rund 12.250 Hektar wurden so bereits umgebaut, das entspricht rund der Hälfte des Reichswalds, der 24.276 Hektar umfasst. In 50 Jahren soll der Bestand aus 40 Prozent Laubbäumen und 60 Prozent Nadelhölzern bestehen.  

„Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, den wir nur durch eine konsequente und nachhaltige Klimapolitik gewinnen können.“ mahnt Verena Osgyan. Die Grüne Landtagsfraktion hat deshalb im Juni 2020 ein umfangreiches Antragspaket mit dem Titel „Herausforderung Klimawandel – Walderhalt jetzt“ gestellt. Hier das gesamte Antragspaket:

I. Zusätzliche Förster*innenstellen zur Bewältigung der gestiegenen Anforderungenaufgrund des Klimawandels
ll. Ausbau der forstlichen Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit
lll. Unterstützung der Forstlichen Zusammenschlüsse (FZUS)
lV. Ausbau des Vertragsnaturschutzprogramms Wald (VNP Wald)
lV. Ausbau des Vertragsnaturschutzprogramms Wald (VNP Wald)
VI. Öffentliche Bauten mit Vorbildfunktion
Vll. Ökologisches Bauen fördern