Kongresshalle

Grundsatzentscheidung zum Opernhausinterim – nun ist der Freistaat am Zug

PRESSEMITTEILUNG

Debatte um Sanierung des Nürnberger Opernhaus und Einbeziehung des Richard-Wagner-Platzes muss nun auf Landesebene vorangehen

Heute beschloss der Nürnberger Stadtrat, den Richard-Wagner-Platz als Standort des Staatstheaters Nürnberg nach der Sanierung des Opernhauses beizubehalten und während des Sanierungszeitraums eine Ausweichspielstätte in oder bei der Kongresshalle zu bauen. „Das ist äußerst begrüßenswert und es war auch höchste Zeit, dass hier auf kommunaler Ebene eine Entscheidung getroffen wurde“, meint Verena Osgyan, stellvertretende Fraktionsvorsitze der Grünen Landtagsfraktion. Dieser Beschluss duldete aus ihrer Sicht keinen weiteren Aufschub, denn das Nürnberger Staatstheater und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen nun endlich Planungssicherheit und eine Perspektive für die kommenden Jahre. 

„Auf Seiten des Freistaat herrscht da allerdings nach wie vor Schweigen im Walde“, ärgert sich Osgyan. „Es ist höchste Zeit, dass die Staatsregierung sich endlich verbindlich zu ihrer Verantwortung für das größte Drei-Sparten-Haus Bayerns bekennt.“ Die Landtagsfraktion der Grünen hat das Thema deshalb im Juli und Oktober 2021 in Form von Berichtsanträgen erfolgreich auf die Tagesordnungen der zuständigen Ausschüsse setzen können. Auf ihren Antrag hin wird dem Landtag umfassend über den Planungstand zur Umsetzung der Sanierung, die Anforderungen an eine Interimsspielstätte und das Gesamtkonzept des zukünftigen Richard-Wagner-Platzes berichtet werden. „Das ist für uns der Startschuss, um diese Debatte auf Landesebene aktiv voranzutreiben. Ich fordere nun die Staatsregierung auf, dass sie als 50-prozentiger Träger der „Stiftung Staatstheater Nürnberg“ die Finanzierung für eine adäquate Interimsspielstätte und eine nachhaltige, zukunftsweisende Sanierung des Opernhauses am Richard-Wagner-Platzes sichert und die Projekte bestmöglich begleitet und unterstützt“, kündigt Verena Osgyan an.

Gerade nach dem Scheitern der Kulturhauptstadtbewerbung wird es nun höchste Zeit, nach vorn zu sehen. Nürnberg ist die zweitgrößte Stadt Bayerns und hat mit einer visionären Umsetzung dieser Vorhaben die Chance, Leuchtturmprojekte zu schaffen, die zu Meilensteinen der deutschen Kulturlandschaft werden könnten.„ Ich bin mir sicher, dass es in Form des Opernhausinterims gelingt, auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände Kunst und Erinnerungskultur sensibel zu verknüpfen,“ meint Verena Osgyan, „und der Richard-Wagner-Platz kann durch ein städtebaulich bahnbrechendes Konzept zu einem Kulturquartier werden, das alle Bürgerinnen und Bürger willkommen heißt. Wie heißt es so schön in Bayerischen Verfassung. Bayern ist eine Kulturstaat. Und hier bietet sich jetzt die grandiose Möglichkeit, dem Kulturleben weit über Nürnberg hinaus neue Impulse zu geben.“

Hier finden Sie die Berichtsanträge der Grünen Landtagsfraktion vom 21.7. und 29.10.2021.

Foto: Hajo Dietz / Nürnberg Luftbild