Lehrkräfte an Grund-, Mittel- und Förderschulen endlich auf Augenhöhe behandeln statt weiter unter Druck setzen

PRESSEMITTEILUNG

Verena Osgyan und Gabriele Klaßen fordern von Kultusminister Piazolo die sofortige Rücknahme der geplanten Mehrverpflichtungen 

Die Stimmung an Nürnbergs Schulen kocht, seit diese Woche FW-Kultusminister Piazolo angekündigt hat, Teilzeitbeschäftigte zu Mehrarbeit zu verpflichten und die Möglichkeit zum vorgezogenen Ruhestand abschaffen zu wollen. Dabei ist der Lehrerinnen- und Lehrermangel hausgemacht: Seit Jahren schon wird von den Engpässen an Grund- und Mittelschulen gewarnt. Aber anstatt seine Gestaltungsmöglichkeiten zu nützen führt Minister Piazolo die ingnorante Linie seiner CSU-Vorgänger einfach fort anstatt wirksame Maßnahmen zu ergreifen um das Lehramt an Grund-, Mittel- und Förderschulen attraktiver zu machen.

Verena Osgyan, stv. Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag und Nürnberger OB-Kandidatin dazu:

„Wir fordern, dass endlich wie einheitliche Einheitsgehälter für alle Schultypen nach dem Motto ‚A13 für alle‘ auch in Bayern eingeführt werden. Außerdem brauchen wir eine höhere Übernahmequote für Lehramtsanwärterinnen und -anwärter sowie die Entfristung  von Zeitverträgen. All das hat Wendehals Piazolo noch in der letzten Legislatur im Landtag mit vertreten. Anstatt noch mehr Druck auf jene auszuüben, die eh schon die Benachteiligen des Systems sind, wird es Zeit mit den Betroffenen auf Augenhöhe umzugehen und sich mittelfristig Gedanken zu machen, wie z.B. mit einer flexiblen Lehrerausbildung für alle Schultypen mehr junge Menschen für die sprichwörtliche Basis unseres Schulsystems gewonnen werden können.“

Gabriele Klaßen, Stadtratskandidatin und Bildungsexpertin der Nürnberger Grünen ergänzt:

„An den Nürnberger Schulen herrscht große Verärgerung. Grundschullehrkräfte unterrichten in Klassen mit der größten Heterogenität, sie verdienen weniger als die Lehrkräfte in anderen Schularten, dafür müssen sie mehr und sollen jetzt noch mehr arbeiten. Inklusion findet mit großem Engagement vor allem in den Grundschulen statt. Die Lehrkräfte investieren viel Energie und Zeitaufwand. Gerade in einer Großstadt wie Nürnberg die seit jeher von Zuwanderung geprägt ist, werden besonders viele Kinder, die keine oder sehr schlechte Deutschkenntnisse haben, in den Grundschulklassen unterrichtet. 

Diese geplanten Maßnahmen und die ungerechte Bezahlung werden junge Leute abschrecken, die vielleicht das Lehramt für Grund- oder Mittelschule studieren wollten. Viele der Grund- und Mittelschul-Kolleginnen und -Kollegen sind physisch und psychisch am Anschlag. Sie können nicht weiter belastet werden. Die Bildung unserer Kinder darf nicht gefährdet werden.“