ORTSTERMIN
Wohl kaum ein Proficlub ist so stark in seiner Region verankert und hat so eine eingeschworene Fanbasis wie der 1. FC Nürnberg – unser ruhmreicher Club! Umso spannender, was wir bei unserem Besuch im Max-Morlock-Stadion zu den aktuellen Herausforderungen und Zukunftsplänen dieses Traditionsvereins erfahren durften.
Gerade aufgrund dieser Tradition ist es dem FCN neben dem sportlichen Erfolg auch zentrales Anliegen, seiner gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen. Sehr intensiv hat sich der Verein beispielsweise mit seiner eigenen Geschichte während der NS-Zeit auseinandergesetzt und leistet unter anderem mit dem Jenö-Konrad-Cup, der Zusammenarbeit mit Maccabi Nürnberg, Vorträgen in Schulklassen sowie seinem Engagement in der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion ein wertvolles Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus.
Neben dem sozialen Engagement ist für den Club aber auch der Bau einer neuen Heimspielstätte ein wichtiger Schritt, um sich zukunftsfest aufzustellen. Das bisherige, denkmalgeschützte achteckige Stadion wird leider den Kriterien für die Austragung von Länderspielen und internationalen Wettbewerben nicht mehr uneingeschränkt gerecht – für einen etablierten Profiverein langfristig ein No-Go.
Stefan Heim, kommissarischer Vorstand und Leiter der Stabstelle Stadionentwicklung beim 1. FCN, hat uns daher die Pläne für den Stadionumbau zusammen mit Aufsichtsrätin Sandra Hummel und dem Fanbeauftragten des 1. FCN, Hannes Orth, umfassend vorgestellt. Großen Wert wurde bei der Planung auf Nachhaltigkeit gelegt – das neue Stadion soll im Energieverbund mit Messe und Technischer Universität so energieautark wie möglich werden und auch der Flächenverbrauch soll weitestgehend minimiert werden. Das Konzept für das neue Stadion wurde explizit in engem Dialog mit den Fans und auch mit der lokalen Politik und Wirtschaft entwickelt und kann sich sehen lassen. Neben neuen Maßstäben im Bereich Inklusion – so sollen künftig Rollstuhlfahrende in allen Bereichen des Stadions Platz finden können – gibt es daher auch Überlegungen, im Mantelbau des Stadiums im Sinne eines multifunktionalen Campus weitere Nutzungen wie z.B. ein Medizinzentrum unterzubringen, um das Areal im Sinne einer integrierten Stadtentwicklung auch außerhalb der Spiele zu nutzen und zu beleben. Wenn alles nach Plan läuft, wird bereits 2027 der Umbau im laufenden Betrieb begonnen und 2030 das neue Stadion fertiggestellt sein.
Wir unterstützen dieses Vorhaben gerne und aus voller Überzeugung, denn wo sonst bildet sich gesellschaftlicher Zusammenhalt und Vielfalt so ab, wie beim Sport, resümierten Katharina Schulze, Verena Osgyan und Achim Mletzko – und wie in der Politik ist das Spiel erst vorbei, wenn abgepfiffen wird. Dem Club wünschen wir bei all seinen Vorhaben viel Erfolg und gratulieren schon einmal herzlich zum Klassenerhalt!
Beitragsbild und Galeriebilder: Max Hirschberger