Besuch bei Kassandra: Sexarbeiter*innen Perspektiven zur beruflichen Neuorientierung geben

VOR ORT

Im August besuchte Verena Osgyan zusammen mit Tessa Ganserer und Dr. Sabine Weigand von der Grünen Landtagsfraktion sowie der Grünen Stadträtin Andrea Friedel die Nürnberger Einrichtung Kassandra e.V. – eine Beratungsstelle für Sexarbeiter*innen. Diese bangt aktuell um ihr Projekt CHANCE, welches Perspektiven bei der beruflichen Neuorientierung und Integration in den Arbeitsmarkt bietet.

Nachdem ein Förderantrag vom Bund abgelehnt wurde, besteht die Gefahr, dass das Projekt CHANCE im November 2021 beendet werden muss. Das wäre fatal, da die Institution von den Betroffenen sehr gut angenommen wird und sie vielen Frauen die Möglichkeit einer neuen Berufsorientierung gibt. Das ist gerade in Zeiten der Corona-Pandemie wichtiger denn je. Denn gerade jetzt entschließen sich viele Sexarbeiter*innen, beruflich eine andere Richtung einzuschlagen.

Hierzu haben die Grünen Landtagsabgeordneten im September auch eine Schriftliche Anfrage mit dem Titel „Hilfen für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter“ gestellt, um Klarheit für die weitere Finanzierung der bekannten Einrichtung zu schaffen. Das Dokument ist hier zu finden.

Leider kommt in der Antwort der Staatsregierung klar zum Ausdruck, dass sie zwar die Arbeit von Kassandra sehr schätzt, aber keine Mittel zur Weiterführung des Projekts vergeben wird. „Es ist mehr als ärgerlich, dass der Freistaat Bayern sich hier einen schlanken Fuß macht und die Verantwortung auf den Bund ab schiebt, obwohl das Ministerium gleichzeitig die Notwendigkeit entsprechende Berufsorientierungsmaßnahmen klar zum Ausdruck bringt. Wir werden als Grüne in den anstehenden Haushaltsberatungen ein Bekenntnis abfordern, wie die dringend notwendige Arbeit weiter finanziert werden kann.“, stellt Verena Osgyan klar.