Verena Osgyan vor Ort im kda Bayern

ORTSTERMIN

Auf Einladung des Leiters Dr. Johannes Rehm besuchte Verena Osgyan, Abgeordnete der Grünen Fraktion im Bayerischen Landtag  am vergangenen Freitag (08. September 2017) in Nürnberg die Zentrale des Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern (kda).

„Als berufene Synodale bin ich kontinuierlich in Kontakt mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche und erlebe, dass sie insbesondere in ihren Diensten und Werken wichtige Eckpfeiler in der Bildungs- und sozialen Arbeit setzt. Gerade hier bei uns in Nürnberg steht sie den spannenden Herausforderungen in einem heterogenen, multikulturellen Umfeld gegenüber. Mit seinem Hauptsitz in der Nürnberger Südstadt ist der kda für mich hier ein Paradebeispiel für nahbare kirchliche Arbeit, die vor Ort zu den Menschen geht.“ , so Verena Osgyan, „Und als Politikerin schätze ich den kda als wichtiger Partner für den Dialog mit Organisationen und Verbänden in Arbeit, Wirtschaft und Sozialpolitik.“

Verena Osgyan und Johannes Rehm„Wir hier im kda setzen uns mit vielen tagesaktuellen Themen auseinander, die sich um soziale, ethische und ökologische Fragen drehen. Denn gerade in einer sich rasant wandelnden Arbeitswelt sehen wir es als unsere Aufgabe an, uns für eine zukunftsfähige und nachhaltige Wirtschafts- und Sozialpolitik einzusetzen, die die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Mittelpunkt stellt, aber auch stets über den Tellerrand blickt und aus einem christlichen Blickwinkel die Interessen unseres Gemeinwesens im Blick hat. Dafür ist der direkte Austausch mit Politikerinnen und Politikern eminent wichtig.“ erläutert Dr. Johannes Rehm, Leiter des kda Bayern.

Im Fokus des Austausch stand daher insbesondere die rasante Veränderung der heutigen Arbeitswelt durch die Digitalisierung. Einig waren sich beide, dass die Digitalisierung enorme Chancen bietet, dies jedoch nicht auf Kosten der Arbeitnehmer und – Arbeitnehmerinnenrechte  geschehen dürfe. Dies gibt auch altbekannten Themen wie der Debatte um die fortschreitende Aufweichung des verkaufsfreien Sonntags eine ganz neue Brisanz. Verena Osgyan und Dr. Johannes Rehm waren sich dabei einig, dass es auch in einer zunehmend digital ausgerichteten Wirtschaft keine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten braucht, die einseitig auf Kosten der Beschäftigten und Solo-Selbständigen geht, und sprachen der aktuellen Online-Petition der „Allianz für den freien Sonntag“ ihre Unterstützung aus.

 

Vor dem Hintergrund des Dieselskandals war natürlich auch die Frage „Wie weiter mit dem Automobilstandort Deutschland?“ ein wichtiges Thema des Gesprächs.

Beide betonten, dass ein Wegbrechen der Automobilbranche fatale Auswirkungen für die Beschäftigungssituation in Bayern hätte.

„Dafür braucht es nun auch klare Ansagen der Politik, um unsere technologische Kompetenz zuvorderst für zukunftsfähige Entwicklungen nutzen zu können, anstatt wie es die hiesigen Automobilkonzerne zuletzt im Sinne einer kurzfristigen Profitmaximierung taten, mit Tricksereien aus einer veralteten Technologie den maximalen Profit herauszuquetschen, ohne Rücksicht auf Gesetze und die Interessen der Verbraucher. Die ganze Welt beschäftigt sich gerade mit Elektromobilität und mit emissionsfreien Fahrzeugen. Und wir Grüne wollen, dass das Auto der Zukunft auch hier in Deutschland gebaut wird anstatt in Kalifornien.“, sagt dazu Verena Osgyan.

 

Dr. Johannes Rehm stimmt zu, dass es nur unter Einbeziehung ökologischer und sozialer Aspekten möglich sein wird, die Transformation dieser gerade für Bayern so wichtigen Branche zu schaffen. „Jeder 7. Arbeitsplatz hängt bei uns an der Automobilbranche, unsere Wirtschaft profitiert hier insbesondere von den vielen Klein- und mittelständischen Zulieferbetrieben, die hier ansässig sind. Und es handelt sich dabei überwiegend um gutbezahlte, reguläre Jobs mit Perspektiven, die andernorts zunehmend dünner gesät sind. Allein deswegen müssen wir als kda hier Einfluss nehmen, dass für den Erhalt dieser Arbeitsplätze die richtigen Weichenstellungen getroffen werden.“

 

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