Benachteiligung von frauengeführten Unternehmen: „Viel Potenzial verschenkt“

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG

Zum Weltfrauentag ist es Verena Osgyan wichtig, auf die systematische Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt im Allgemeinen und bei Unternehmensgründungen im Speziellen hinzuweisen. Zusammen mit ihren Landtagskolleginnen Barbara Fuchs, Dr. Sabine Weigand und Stadträtin Natalie Keller weißt sie in einer Pressemitteilung auf ihre gemeinsame Veranstaltung „Zentren für Gründerinnen als Motor für Innovationen“ am Freitag, 4. März, 17-18.30 Uhr.

Die Start-up-Szene in Deutschland ist vor allem eines: männlich. Der Anteil der Gründerinnen liegt gerade mal bei 15,7 Prozent, in der ach so fortschrittlichen Digitalbranche sind es nach Zahlen der Initiative Equal Pay Day nur 10 Prozent. Frauengeführte Start-ups bekommen nur 1,6 Prozent des Wagniskapitals. Was damit zusammenhängt, dass wiederum 96 Prozent der deutschen Venture Capital Unternehmen von Männern geführt werden.

Bayern hat besonders wenige Gründerinnen vorzuweisen und ist damit weit davon entfernt, das vollständige wirtschaftliche Potenzial der Start-up-Szene zu nutzen. Das muss sich ändern. Im Koalitionsvertrag der neuen Ampel-Regierung ist ebenfalls vermerkt: Eine neue Start-up-Strategie soll Hürden für Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund beim Zugang zu Finanzierungen und Förderungen abbauen.

Verena Osgyan, Stv. Fraktionsvorsitzende der Grünen Landtagsfraktion, ist es ein Anliegen, dass auch das Land Bayern mit passgenauen Maßnahmen weibliche Gründerinnen unterstützt: „Wir haben heute die bestausgebildete Frauengeneration, die es jemals gab. Fast die Hälfte der Studierenden ist weiblich, der Freistaat nimmt viel Geld in die Hand, um den Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft und Unternehmensgründungen mit Programmen zu fördern, aber Diversity-Aspekte werden immer noch nicht ausreichend berücksichtigt, wenn es beispielsweise darum geht, Plätze in Gründungszentren zu vergeben oder den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern. Frauengeführte Unternehmen sind dabei immer noch systemisch benachteiligt. Wir können es uns aber nicht länger leisten, so viel kreatives weibliches Potenzial zu verschenken, wenn unser Standort im globalen Wettbewerb bestehen soll.“

Barbara Fuchs, wirtschaftspolitische Sprecherin und Mittelstandsbeauftragte der Grünen Landtagsfraktion:„Eine große Schwierigkeit für Start-Ups ist die zweite Phase, in der es um Wachstum und Stabilisierung geht. In dieser Phase ist es für Frauen in der männlich dominierten Finanzwelt noch schwerer, weitere finanzielle Mittel zu generieren, die eine erfolgreiche Fortführung und Weiterentwicklung der Gründung gewährleisten.“

Sabine Weigand, denkmalpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion: „Für weibliche Gründerinnen ist es um ein Vielfaches schwieriger Wagniskapital zu erhalten als für männliche Gründerteam. Lediglich 5,2 Prozent der frauengeführten Start-ups haben laut aktuellen Erhebungen eine Investition von einer Millionen Euro oder mehr erhalten, während 27,8 Prozent der männergeführten Start-ups eine Investition dieser Größe erhalten haben. In dem Wissen, dass Frauen besonders erfolgreich und auch nachhaltig gründen, muss sich dies ändern.“

Natalie Keller, frauenpolitische Sprecherin der Grünen Stadtratsfraktion: „Andere Kommunen haben längst Gründerinnenzentren und klare Strukturen, die Frauen im Gründungsprozess unterstützen. Dies auch in Nürnberg und der Metropolregion zu etablieren ist überfällig.“

Wie Gründungen vielfältiger werden können, darüber diskutieren die Grünen-Politikerinnen mit einem hochkarätig besetzten Panel:

Stephanie Bschorr vom Investorinnen-Netzwerkes encourageventures
60 Top-Managerinnen gründeten 2021 unter großer medialer Beachtung das bundesweite Netzwerk für Investorinnen, die weibliche Start-ups fördern. Stephanie Bschorr, Geschäftsführerin der HTG Wirtschaftsprüfung GmbH, gehört zum Gründungsteam von envourageventures und berichtet, warum prominente Investorinnen auf die Projekte von Gründerinnen setzen

Maren Martschenko, Markenmacherin aus München
Sie erklärt, was Frauen stark macht

Daniela Heil, Vorstandsmitglied der Sparkasse Mittelfranken-Süd
Wie funktioniert es, zu gründen? Und welche Tipps hat sie für Gründerinnen? Dazu gibt Daniela Heil Auskunft.

Janine Jede, Geschäftsführerin HALBIG Handels GmbH in Schwabach
Sie baute einen Großhandel für Malerbedarf auf und wurde 2021 von der IHK mit dem Gründerpreis ausgezeichnet. Janine Jede erzählt von ihrem Weg zum eigenen Business.

Tanja Zirnstein, Gründerin von UVIS UV-Innovative Solutions GmbH
Die Kölnerin berichtet von ihren Erfahrungen als junge Mutter und Gründerin eines Start-ups, das Desinfektionsanlagen herstellt. Auf LinkedIn erhielt sie für ihren Post über 11300 Likes, in dem sie davon berichtete, wie viel Kritik sie bekam, weil sie zwei Monate nach der Geburt ihres Sohne wieder zu arbeiten anfing.

ONLINE-VERANSTALTUNG zum Weltfrauentag

Zentren für Gründerinnen als Motor für Innovationen 
Podiumsdiskussion zu weiblichen Start-ups in der Metropolregionmit Expertinnen sowie den Landtagsabgeordneten Dr. Sabine Weigand, Verena Osgyan, Barbara Fuchs und Natalie Keller, frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Stadtratsfraktion Nürnberg

Moderation: Ute Möller

Freitag, 4. März 2022, 17:00 – 18:30 Uhr

Einwahllink:

Thema: Zentren für Gründerinnen als Motor für Innovationen

Uhrzeit: 4.März.2022 05:00 PM Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien

Zoom-Meeting beitreten: https://us02web.zoom.us/j/86495429549

Meeting-ID: 864 9542 9549

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und Berichterstattung!