Hashtag Hass – Frauen als Zielscheibe von Cybermobbing und Hate Speech

VERANSTALTUNG

17.11.2021, 19:00 Uhr

Raum Delta, Hintere Insel Schütt 18, 90403 Nürnberg
Für die Teilnahme in Präsenz im Raum Delta gilt die 2G-Regel (geimpft, genesen).

Podiumsdiskussion mit
Sabine Böhm, Geschäftsführerin der FrauenBeratung Nürnberg für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen
Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag
Anna Wegscheider, Juristin bei HateAid, Beratungsstelle bei digitaler Gewalt
Veranstalterin: Verena Osgyan, MdL, Stellv. Fraktionsvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bay. Landtag

In den sozialen Medien sind Frauen zunehmend sexualisierter Gewalt und massiven Drohungen ausgesetzt. Viele Betroffene leiden unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Depressionen und Suizidgedanken. Für eine konsequente Strafverfolgung mangelt es Polizei und Justiz jedoch an Ausstattung und Personal. Auch Facebook & Co. müssen stärker in die Verantwortung genommen werden. Frauenfeindlich motivierte Hasskriminalität ist ein systematisches und kein individuelles Problem und Frauenhass ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Es ist notwendig, auch digitale Angriffe auf Frauen in der Kriminalstatistik zu erfassen, denn aussagekräftige Daten sind eine Grundlage für Analysen und Maßnahmen. Die Anstrengungen zur Aufklärung und Ahndung von frauenfeindlich motivierten Straftaten im Internet und sozialen Netzwerken müssen deutlich verstärkt sowie ein Präventionsprogramm zur Eindämmung und Verhinderung von frauenfeindlich motivierter Kriminalität aufgelegt werden.

Verena Osgyan, MdL, diskutiert mit Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag, Anna Wegscheider, Juristin bei HateAid, Beratungsstelle bei digitaler Gewalt und Sabine Böhm, Geschäftsführerin der FrauenBeratung Nürnberg für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen, über die Möglichkeiten, wie sich von digitaler Gewalt betroffene Frauen zur Wehr setzen können und welche Maßnahmen die Politik gegen Cybermobbing und Hate Speech ergreifen muss.

Sabine Böhm ist Soziologin und Pädagogin und leitet seit 2007 leitet sie als zertifizierte Traumafach- und Onlineberaterin die „frauenBeratung nürnberg“ für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen. Außerdem war sie langjährig in Lehre und Forschung an den Universitäten Bamberg, Augsburg, Erlangen-Nürnberg und München tätig. Sabine Böhm ist außerdem eine der drei Sprecherinnen der Landesarbeitsgemeinschaft der Frauennotrufe und Frauenberatungsstellen in Bayern (FiB) und war von 2005 bis 2015 Verbandsrätin im Steuerungsgremium des Bundesverbandes der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff).

Katharina Schulze studierte interkulturelle Kommunikation, Politikwissenschaft und Psychologie an der LMU München und an der University of California, San Diego. Seit 2017 ist sie Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag und deren innenpolitische Sprecherin. Ihre Themen sind Demokratie, Transparenz, innere Sicherheit, Recht und Justiz.  Katharina Schulze gestaltet ihre politische Arbeit nach dem Grundsatz „Mut geben statt Angst machen“.

Anna Wegscheider war nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien als Rechtsberaterin und -vertreterin für Geflüchtete in Österreich tätig. Seit September 2020 unterstützt Anna Wegscheider die Beratungsstelle HateAid als interne Juristin. Im Rahmen von Workshops und Schulungen erklärt sie unter anderem regelmäßig die gesellschaftliche Bedeutung rechtlicher Schritte gegen digitale Gewalt, welche Straftatbestände in diesem Themenkomplex besonders relevant sind und wie man gegen digitale Gewalt vorgehen kann.