Nach Bekanntwerden, dass das Gesundheitsministerium das komplette Gebäude der Nürnberger Versicherungsgruppe für sich beanspruchen wird, und damit das Bildungszentrum aus der Innenstadt verdrängt, fordern die Grünen Aufklärung:
„Es kann nicht sein, dass die Stadt noch letztes Jahr den Mietvertrag des BZ für diesen Standort bis 2033 verlängert hat und es nun im vorauseilenden Gehorsam zugunsten des Gesundheitsministeriums hoppla-hopp wieder aus dem Zentrum verdrängt werden soll. Damit sendet die Staatsregierung ein verheerendes Signal, nämlich dass ihr pures Repräsentationsbedürfnis wichtiger ist als die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger.“, meint die Nürnberger Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der grünen Landtagsfraktion, Verena Osgyan. „Das muss gestoppt werden, zumal bis heute nicht klar ist, wie viel Raum das Gesundheitsministerium in Nürnberg überhaupt braucht und warum man ausgerechnet einen Platz dafür beanspruchen muss, der ein Kernstück Nürnberger Stadtkultur ist. Damit sabotiert der Freistaat willentlich die Nürnberger Kulturhauptstadtbewerbung indem sie eine so wichtige Einrichtung der Unsicherheit preisgibt. Wir können und wollen das nicht auf uns beruhen lassen.“ Sie hat dazu eine Anfrage eingereicht und fordert die Staatsministerin für Gesundheit, Melanie Huml auf, umgehend dem Landtag zu berichten.
„Die Rathauskooperation aus SPD und CSU versucht anscheinend das BZ sang- und klanglos aus der Innenstadt zu verdrängen, ohne den Stadtrat in einer so wichtigen Frage zu beteiligen. Das ist ein Skandal!“, kritisiert Britta Walthelm, stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Nürnberger Stadtrat. „Dass man ein zentrales Haus der Bildung für alle Bürgerinnen und Bürger durch ein kaltes Repräsentationsgebäude ohne Bürgerverkehr ersetzen will, ist eine katastrophale Fehlentscheidung. Wir sehen ja bereits am Heimatministerium am Lorenzer Platz, dass die ganze Umgebung seit dem Einzug des Ministeriums sprichwörtlich totes Gelände ist.
„Das Bildungszentrum ist ein essenzieller Bestandteil der Nürnberger Kultur- und Bildungslandschaft, das sich gerade am Standort Gewerbemuseumsplatz als Teil der Kulturmeile durchweg positiv entwickelt hat“, heißt es aus dem Arbeitskreis Bildung der Nürnberger Grünen. „Bis zu 2000 Kurse werden hier im Jahr angeboten und das in einer Lage, die für alle gut erreichbar ist. Es kann nicht sein, dass hier ein Erfolgsmodell der Erwachsenenbildung in Nürnberg willentlich aufs Spiel gesetzt wird. So werden auch die Bemühungen der letzten Jahre konterkariert im Bildungscampus Nürnberg die Stadtbibliothek enger mit dem Bildungszentrum zu verzahnen.“