Zeppelintribüne und Reichsparteitagsgelände: Erinnerungskultur in die Zukunft führen

BERICHTSANTRAG

Grüne Landtagsfraktion fordert Diskussion über die Zukunft der Erinnerungskultur

Am Umgang mit dem Reichsparteitagsgelände entzünden sich die erinnerungspolitischen Kontroversen immer wieder neu und seit Jahren wird eine öffentliche Diskussion dazu nicht nur in Nürnberg, sondern auch national wie auch international geführt. Die konkrete Umsetzung des Konzepts „Lern- und Begegnungsortes  Reichsparteitagsgelände / Zeppelintribüne und Zeppelinfeld“ nahm in den letzten Jahren Gestalt an. Bis Ende 2021 soll das Ausschreibungs- und Vergabeverfahren abgeschlossen sein, um dann 2022  in die Planungsphase zu gehen. Nun müssen nach Ansicht der grünen Landtagsfraktion auch die zugrundeliegenden Konzepte komplett offengelegt, erläutert und auch im Landtag politisch diskutiert werden.

Deshalb haben die Landtagsgrünen einen Berichtsantrag gestellt, der die Staatsregierung auffordert, den Landtag umfassend über das  Gesamtkonzept der inhaltlichen Ausgestaltung sowie über die aktuellen Planungen und den Stand der baulichen Instandsetzung zu informieren.

„Der Freistaat als Fördergeber investiert schließlich mehr als 21 Millionen Euro in dieses wichtige, überregional beachtete Projekt. Jetzt, wo es nach jahrelangen Diskussionen und ebenso jahrelangem Stillstand nun endlich an die Realisierung gehen soll, dürfen die Planungen nicht einfach im stillen Kämmerlein durchgewunken werden“, meint Verena Osgyan, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Nürnberg Abgeordnete. „Abseits der reinen Sanierung der Tribüne steht und fällt das Projekt vor allem mit einem ausgereiften, zeitgemäßen, pädagogischen Vermittlungskonzept. Der Anspruch, das Gelände durch Kunst und Kultur zu transformieren zu wollen, muss dabei 17 Jahre nach dem ersten entsprechenden Grundsatzbeschluss der Stadt Nürnberg nun endlich auch eingelöst werden“, so Osgyan weiter.

Der Antrag der Grünen Landtagsfraktion fordert darüber hinaus Einblick in den aktuellen Stand der Planungen des Projekts „Entwicklung eines Rundbausegments der Kongresshalle für Kunst und Kultur“. Verena Osgyan: „Ich freue mich, dass die teilweise Nutzbarmachung der Kongresshalle für die Nürnberger Kulturszene nun weiterverfolgt wird und sehe darin eine große Chance, der Raumnot der städtischen Künstlerinnen und Künstler entgegen zu wirken. Sowohl diese Lösung als auch eine mögliche Nutzung der Kongresshalle als Interimsspielstätte der Staatsoper während deren Sanierung bedarf einer Finanzierungszusage des Freistaats. Gleichwohl gilt es, auch für diesen Teil des Geländes eine inhaltliche Klammer zu finden in Korrespondenz mit dem Gesamtkonzept des geplanten „Lern- und Begegnungsortes Reichsparteitagsgeländes“. Meiner Meinung nach sollte auch hier groß gedacht werden, statt im klein-klein weiterzuwurschteln.“

Hier finden Sie den Berichtsantrag der Grünen Landtagsfraktion vom 7. Juli 2021.