Sozialmedaille an Gloria von Thurn und Taxis – bigotte Frauenpolitik der CSU-Regierung

PRESSEMITTEILUNG

Die Auszeichnung der Fürstin Gloria von Thurn und Taxis für ihr umfassendes soziales und caritatives Engagement u.a. im Stiftungsrat der Stiftung „Ja zum Leben“ mit der Bayerischen Staatsmedaille für soziale Verdienste, kritisiert Verena Osgyan, frauenpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen: „Das ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich um in Not geratene schwangere Frauen kümmern. Die Stiftung hat ausschließlich zum Ziel, Schwangerschaftsabbrüche zu verhindern, auch z.B. nach Vergewaltigungen. Wir haben europaweit ohnehin eines der restriktivsten Abtreibungsgesetze, in Bayern gibt es kaum mehr Kliniken, in denen ein Abbruch überhaupt noch möglich ist und gleichzeitig spricht sich die Stiftung gegen moderne Verhütungsmittel aus.“

Verena Osgyan sieht in der Verleihung einen großen Rückschritt in Sachen Frauenrechte und Selbstbestimmung: „Spaenle trifft sich mit Homogegnern, Hintersberger ist Mitglied im Verein „Lebensrecht für alle“ und nun die Medaille der Sozialministerin an diesen erzkonservativen Verein. Das zeigt, wie die CSU-Regierung derzeit tickt: rückwärtsgewandt und unaufgeklärt!“.

Ein Gedanke zu „Sozialmedaille an Gloria von Thurn und Taxis – bigotte Frauenpolitik der CSU-Regierung“

  1. Liebe Verena,

    vielen Dank für diesen Kommentar. Ich würde sogar noch deutlicher formulieren: Die sogenannten (und selbsternannten) Lebensschützer sind extrem Frauenfeindlich und Frauenverachtend. Also wurde der Frauenhass ausgezeichnet. Von Lebensschützern liest man Seitenlange Ergüsse über das ach so schützenswerte Leben, die Frauen jedoch, die als Menschen mit Würde, Gefühlen, sozialen und sonstigen Verpflichtungen und Vorstellungen über ihr Leben durch eine ungewollte Schwangerschaft in große Not geraten, die finden mit keinem Wort Erwähnung. Dadurch werden die Frauen von den Lebensschützern zu nicht erwähnenswerten Fleischklumpen um das ach so schützenswerte Leben herum degradiert. Wie widersprüchlich und schizophren! Als wären ungewollt Schwangere kein „Leben“ oder gar Individuen, Menschen.
    Das schützenswerte Leben erfährt primär den Schutz derjenigen Frau, in deren Körper es möglicherweise bis zur Geburt heranreift. Die schwangere Frau ist die höchste Schutzinstanz. Sie ist diejenige deren Körper zu 100% den Abbruch wie auch eine mögliche Austragung der Schwangerschaft erfährt und aushalten muss. Mutterschaft prägt und bestimmt das ganze Leben einer Frau in extremster Weise.
    Sollte die ungewollt schwangere Frau jedoch nicht (wieder) Mutter werden wollen, ist eine medizinisch hochwertige und würdevolle Behandlung vor und während des Schwangerschaftsabbruchs ein Menschenrecht. Jedenfalls in einer hoch zivilisierten Gesellschaft sollte das so sein.

    Magdalena Federlin

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