Ortstermin in Altdorf

„Nein zum Sandabbau in Altdorf“

Grüne Landtagsabgeordnete wollen Ausbeutung an der Natur im Nürnberger Land stoppen

ORTSTERMIN

Es reicht! Die Altdorfer haben genug von angekündigten Großprojekten, die die Zerstörung des Bannwalds und kartierter Biotope mit sich bringen. So wehrt sich der Ort unter dem Motto „Nein zum Sandabbau in Altdorf – Rettet den Röthenbacher Wald“ nun einmal mehr gegen ein neues, altes Vorhaben: Sandabbau. Auf einer Fläche von 50 Hektar soll über einen Zeitraum von 35 Jahren Quarzsand abgebaut werden.

Nach neuesten Plänen soll das beliebte Naherholungsgebiet Rodung und Ausbeute zum Opfer fallen. Das rief gleich drei Landtagsabgeordnete der Grünen auf den Plan: Verena Osgyan vertritt als stellvertretende Fraktionsvorsitzende die Interessen des Nürnberger Landes im Bayerischen Landtag, genauso wie Forst-Expertin Tessa Ganserer. Fraktionsvorsitzender Ludwig Hartmann kam eigens aus München mit dem Zug angereist, um sich ein Bild von der Lage zu schaffen. Auch rund 30 Parteikollegen aus dem Kreisverband Nürnberger Land wie auch Vertreter des Bund Naturschutz waren unter Federführung von Margit Kiessling zugegen. Die Vorstandssprecherin der Altdorfer Grünen findet: „Klimaschutz ist Grundrecht.“

Die Altdorfer und Winkelhaider fürchten um ihr Klima, weil das Vorhaben einerseits in unmittelbarer Nähe zur beliebten Röthenbachklamm erfolgen soll und andererseits weil das die Rodung von Bannwald bedeuten würde. Hier finden sich über 100 Jahre alte Bäume, bedrohte Tier- und Pflanzenarten. „Dass durch das Bauprojekt sogar das Trinkwasser in Nürnberg gefährdet sein könnte, spätestens da müssten die Verantwortlichen doch hellhörig werden und bei ihnen alle Alarmglocken läuten“, zeigt sich Verena Osgyan empört.

Es sind nicht die ersten Pläne dieser Art in der Region. Zusätzlich zum drohenden Sandabbau drohen dem Reichswald auch immense Flächenverluste durch das geplante ICE-Werk und ein neues Gewerbegebiet bei Lauf. Gegen all diese Projekte regt sich Widerstand nicht nur bei den Grünen Ortsverbänden, sondern in der Bevölkerung. Sie sehen sich ihrer Erholungsgebiete beraubt.

„Es entsteht zunehmend der Eindruck, dass der Waldschutz eins ums andere Mal wirtschaftlichen Interessen untergeordnet wird,“ erklärt Ludwig Hartmann. „Einen Wald in gleicher Qualität neu aufzuforsten, ist nahezu unmöglich, wenn er erst einmal weg ist.“ Er hat dazu bereits ein umfangreiches Anfragenpaket zum Thema Verkauf und Rodung von Waldflächen durch die Bayerischen Staatsforsten eingereicht. Tessa Ganserer moniert außerdem, dass das Verfahren der Behörden fehlerhaft sei und die Alternativstandorte noch längst nicht ausgeschöpft seien. Das geplante Abbaugebiet wurde vom Regionalen Planungsverband in der Vergangenheit aus guten Gründen nicht zum Vorranggebiet für den Sandabbau erklärt.

Die Abgeordneten haben zugesagt, eine Schriftliche Anfrage an die Staatsregierung stellen zu wollen. Außerdem wollen sie sich mit weiteren regionalen Akteuren vernetzen, um für Aufklärung, Öffentlichkeit und Widerstand zu sorgen.

Wer die Bürgerinitiative „Nein zum Sandabbau bei Altdorf“ unterstützen möchte, ist unter folgendem Link richtig: https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-den-roethenbacher-wald-nein-zum-sandabbau-bei-altdorf

Geplant ist, die Petition auch zeitnah offiziell beim Bayerischen Landtag einzureichen.