Grüne wollen Kunst- und Kulturschaffende sicher durch den Winter bringen!

PRESSEMITTEILUNG

Nürnberger Grüne Landtagsabgeordnete Verena Osgyan, Elmar Hayn und Dr. Sabine Weigand fordern Anpassung der Fördermittel, Energiekosten- und Mietkostenzuschüsse – „Kunst und Kultur stehen mit dem Rücken zur Wand“

Das Lebenselixier Kunst und Kultur steht mit dem Rücken zur Wand – nach zwei Jahren Pandemie mit kaum Einnahmemöglichkeiten sind die kargen Rücklagen fast aufgebraucht. Ohne schnelle Hilfe steht der gesamte Kultursektor vor dem Abgrund. Die Grüne Landtagsfraktion stellt daher kommende Woche einen Dringlichkeitsantrag im Bayerischen Landtag, um die Menschen, die Infrastruktur wie Vereine und Institutionen, unsere kulturelle Vielfalt und kreative Innovationskraft und auch einen relevanten Wirtschaftsfaktor zu schützen. 

Erst im Oktober hatte die Grüne Fraktion Institutionen, Künstlerinnen und Künstler im Bayerischen Landtag nach ihrer Lage gefragt. Fazit: Noch einen Winter steht die Kultur in Bayern nicht durch. Bandräume und Bühnen sind teurer geworden, weniger Publikum nach der Pandemie, Vorverkäufe gehen gegen Null. Sanne Kurz, kulturpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen: „Bayern ist Kulturstaat, Kultur ist Ländersache. Es ist beschämend, wie die CSU-FW-Regierung unter Ministerpräsident Söder Kultur komplett ignoriert.“ 

Verena Osgyan, Stv. Fraktionsvorsitzende aus Nürnberg und Sprecherin des Arbeitskreises Bildung und Kultur der Landtags-Grünen macht deutlich: „Die Bundesregierung und die Grüne Kulturstaatsministerin Claudia Roth haben bereit angekündigt, mit einem „Energiefonds Kultur“ ihren Teil beizutragen. Was aber bisher komplett fehlt, ist ein Beitrag des Freistaats. Statt immer nach Berlin zu zeigen, sollte Kulturminister Blume sich endlich seiner Verantwortung stellen. Wie ernst die Sorgen der Veranstalter und Clubbetreiber auch hier vor Ort sind, haben sie uns erst vor Kurzem bei einem runden Tisch zur Situation in Nürnberg mitgegeben. Wir Grünen werden deshalb nicht nachlassen auch den Freistaat in die Pflicht zu nehmen, und haben deshalb einen Dringlichkeitsantrag an den Bayerischen Landtag gestellt, um Kunst- und Kulturschaffende sicher durch den Winter zu bringen!“

Elmar Hayn, Nürnberger Abgeordneter und Sprecher für Fragen des Öffentlichen Dienstes der Landtags-Grünen, bekräftigt dies und unterstreicht die Rolle der freien Szene: „Im Club Stereo können Nachwuchskünstler*innen Bühnenerfahrung sammeln und sich weiter professionalisieren. Erfolgreiche Künstler*innen fallen schließlich nicht einfach vom Himmel. Es sind nicht subventionierte Kulturorte wie das Club Stereo, die einen unverzichtbaren Beitrag zur Künstler*innenförderung leisten. Wir alle wissen, dass die Corona Pandemie die Kulturbranche fast ruiniert hat. Aber wir wissen noch nicht, wie stark die Energiekrise und die Inflation auf die Kultur durchschlagen werden. Wir müssen jetzt handeln und Kulturorte wie das Club Stereo davor bewahren, Konzerte zu streichen.“

David Lodhi, Clubbetreiber und Teilnehmer des runden Tischs dazu: „Als Mitbetreiber und Programmchef vom Club Stereo kann ich den Antrag voll unterstützen. Vor allem die Zuschüsse zu Energie- und Mietkosten sowie die Kompensation von Einnahmeausfällen sind für nicht subventionierte Kulturorte wie den Club Stereo von zentraler Bedeutung. Eine schnelle und unkomplizierte Unterstützung hilft konkret dabei, den Betrieb aufrecht zu erhalten und weiterhin eine Bühne auch für unbekanntere Künstler*innen bieten zu können.“

Dr. Sabine Weigand, Abgeordnete für Nürnberg-Süd und Schwabach und Sprecherin für Denkmalschutz der Landtags-Grünen ergänzt: „Als frühere Kulturschaffende weiß ich aus Erfahrung, wie wichtig der persönliche Kontakt mit dem Publikum ist. Aber nicht nur für die Kreativen selber ist es existentiell, auftreten zu können. Für viele Menschen ist es ein wichtiger Teil ihres Lebens, Konzerte, Theater und Clubs zu besuchen. Kultur gehört zu der DNA unserer Gesellschaft, das dürfen wir nicht vergessen. Wir hatten aber durch die Coronapandemie bereits eine lange Durststrecke, noch einen Winter ohne Kulturveranstaltungen können wir nicht verantworten. Auch für Kinder und Jugendliche, die sehr unter den Einschränkungen der Coronazeit gelitten haben, ist es wichtig, dass sie selbstverständlich ins Puppentheater oder zu einem Konzert gehen können. Oft wird auch vergessen, wie groß die Kulturbranche ist und wie viele Menschen dort zum Beispiel als Techniker oder in der Organisation arbeiten.  Der Freistaat muss handeln, um der Kultur einen sicheren Spielbetrieb im Winter zu ermöglichen.“

Grüne Forderungen im Überblick:

Kunst- und Kulturschaffende, Kunst- und Kulturvereine, staatliche und nichtstaatliche Kulturinstitutionen sowie die Kultur- und Kreativwirtschaft, die immer noch massiv unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden, müssen bei der Bewältigung der Härten von Inflation und Energiekrise unterstützt werden:

  • Energiekosten- und Mietkostenzuschüsse für freie Bühnen, Konzertsäle, Clubs, Museen, Kinos und sonstige freie Spielstätten, Solo-Selbstständige, kommunale Kulturinstitutionen sowie Laienmusik, -theater und Kunstvereine.
  • Kompensation von Einnahmeausfällen im Vergleich zu den Jahren vor 2020 von freien Spielstätten und Solo-Selbstständigen
  • Anpassung der staatlichen Fördermittel und Höchstfördersummen an die Inflation 
  • Förderprogramm für die bauliche Instandsetzung und Sanierung freier und kommunaler Spielstätten, um die Energiekosten langfristig zu senken.

Den Grünen Antrag finden Sie als PDF hier