Equal Pay Day: Frauen mit Garantierente vor Altersarmut schützen!

PRESSEMITTEILUNG

Schlechte Bezahlung und Teilzeit-Jobs bescheren Frauen im Alter nur Mini-Renten

Während Männer in Deutschland durchschnittlich auf fast 21 Euro Stundenlohn kommen, verdienen Frauen nur knapp über 16 Euro in der Stunde. Diese Gerechtigkeitslücke bei der Entlohnung ist Anlass für den „Equal Pay Day“ am morgigen Samstag. „Dass Frauen in einem fortgeschrittenen Land wie dem unseren noch immer über ein Fünftel weniger verdienen als Männer, ist ein Armutszeugnis“, sagt die frauen- und gleichstellungspolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Verena Osgyan. „Und weil sich das im Laufe des Lebens aufsummiert, erhalten Frauen letztendlich 57 Prozent weniger Rente als Männer und sind später ganz besonders von Altersarmut bedroht.“

Dass die durchschnittliche Rentenlücke im Laufe der letzten Jahre sogar gestiegen ist, zeigen aktuelle Zahlen aus einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung. Hauptursache für diese Rentenlücke sind die Lohnungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt.
Verena Osgyan setzt sich deswegen für eine geschlechtergerechte Arbeitswelt ein. „Selbst bei gleicher Tätigkeit verdienen Frauen noch immer deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen“, so die Abgeordnete. Auch der Öffentliche Dienst in Bayern, wo identische Stellen grundsätzlich gleich bezahlt werden müssten, sei kein Vorbild. In Bayern verdienen Frauen im Öffentlichen Dienst bei gleicher Tätigkeit 7,9 Prozent weniger als Männer. Das offenbart der diese Woche veröffentlichte Gleichstellungsbericht der Staatsregierung. Weitere Gründe für den so genannten Gender-Pay-Gap seien auch die Tatsachen, dass typische Frauenberufe, beispielsweise im Care-Sektor, schlechter bezahlt seien und dass Frauen oft in die Rolle gedrängt würden, in Teilzeit zu arbeiten und sich um ihre Familie zu kümmern, während Männer auch nach der Geburt ihrer Kinder meist weiter Vollzeit arbeiteten.

Die Studie der Böckler-Stiftung zeigt aber auch, dass das Drei-Säulen-Modell der Altersvorsorge aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Vorsorge, die Altersarmut von Frauen tendenziell noch verstärkt. „Wegen ihrer geringeren Verdienste im Arbeitsalltag haben viele Frauen auch niedrigere Rentenansprüche vor allem aus der zweiten und dritten Säule“, so Verena Osgyan. „Außerdem müssen Kindererziehung und Pflege – Tätigkeiten, die oft von Frauen erledigt werden – in der Berechnung des Rentenanspruchs besser bewertet werden.“ Die Grünen setzen sich deswegen für eine Garantierente ein, die die gesetzliche Altersvorsorge stärken und damit den Gender-Pension-Gap verkleinern soll, sowie für ein Rückkehrrecht in Vollzeit, um Frauen Wege aus der Teilzeitfalle zu eröffnen.

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