PRESSEMITTEILUNG
Die Grünen Landtagsabgeordneten Christine Kamm und Verena Osgyan besuchten die hungerstreikenden Flüchtlinge auf dem Hallplatz
Nürnberg/München Die asyl- und migrationspolitische Sprecherin Christine Kamm und die lokale Abgeordnete Verena Osgyan statteten am gestrigen Mittwoch, den 10. Juli 2014 den hungerstreikenden Flüchtlingen am Hallplatz in Nürnberg einen Besuch ab. Beide Politikerinnen zeigten sich erleichtert darüber, dass der Hungerstreik beendet wurde und hoffen, dass es auch den sechs größtenteils weiblichen Flüchtlingen, die sich gestern Abend im Krankenhaus befanden, bald wieder gut geht und sie keine gesundheitlichen Schäden davontragen werden.
In den Gesprächen zeigte sich die Verzweiflung der schon bis zu vier Jahren hier lebenden Flüchtlinge, die, seitdem sie hier sind, nur kurzfristige Duldungen erhalten, weiterhin in Gemeinschaftsunterkünften leben müssen und nicht arbeiten dürfen. Sie befinden sich in großer Sorge um ihre Zukunft und sind verzweifelt darüber, dass es für sie keine Chance gibt in ihren erlernten teilweise sehr qualifizierten Berufen wieder arbeiten zu können. Aufgrund der politisch schwierigen Verhältnisse fürchten sie eine Abschiebung in ihre Heimatländer Afghanistan und Äthiopien, gleichwohl aber auch ein weiteres Leben in den Gemeinschaftsunterkünften ohne die Erlaubnis arbeiten zu dürfen.
Die Abgeordneten unterstützen ihre Forderungen nach Abschiebestopps in gefährliche Länder wie Afghanistan und den Irak wie auch nach einem Bleiberecht und einer gesicherten Lebensperspektive für alle, die schon Jahre hier sind. „Menschen haben das Recht auf ein selbstbestimmtes und selbstgestaltetes Leben. Die Entwertung der Fähigkeiten und beruflichen Kenntnisse der Asylbewerber durch jahrelange Arbeitsverbote ist unmenschlich und unsinnig“, so Christine Kamm. Die Abgeordneten wünschen den Flüchtlingen gute Gespräche mit Dr. Maly und Dr. Schmidt, aber auch ein baldiges Ende der inhumanen Flüchtlingspolitik in Bayern. „Wir werden weiterhin ganz genau hinschauen, wie sich die Situation der Flüchtlinge vom Hallplatz entwickelt“, ergänzt Verena Osgyan.