Weitere Verschlechterung unseres Wassers – Staatsregierung muss endlich tätig werden

Der Schutz unseres Grundwassers in Mittelfranken hat aus Sicht der drei mittelfränkischen Grünen Abgeordneten Verena Osgyan, Markus Ganserer und Martin Stümpfig einen sehr hohen Stellenwert. Die drei Bündnisgrünen Abgeordneten hatten sich mit einer Schriftlichen Anfrage an die Staatsregierung gewandt um die aktuelle Situation des Grundwassers in Mittelfranken abzufragen.
Ergebnis der Anfrage ist eine steigenden Anzahl von Brunnen, deren Nitratwerte die Schutzwerte gemäß Wasserrahmenrichtlinie von 25 mg/l und 40mg/l übersteigen. Die drei Abgeordneten sind sich in ihrer Bewertung einig: „Es ist nötig alle Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Verschlechterung beim Nitratgehalt und Pestizidrückständen im Grundwasser zu vermeiden. Das Ziel des flächendeckenden Grundwasserschutz muss endlich gelten.“

Bei 51 Wasserversorgungsanlagen über 5.000 m3 Wasserentnahme pro Jahr wurden Nitratwerte über 25 mg/l festgestellt, bei 65 Brunnen gibt es Messwerte Werte über 40 mg/l. Bei den letzten Erhebungen im Jahr 2013 waren bei 54 Brunnen die Werte von 25 mg/l überschritten. Bei 58 die Werte von 40 mg/l. Somit gibt es eine deutliche Verschlechterung: über 10 % mehr Wasserversorgungsanlagen weisen einen Wert von über 40 mg/l Nitrat auf!

Im Bereich der Verunreinigung mit Pflanzenschutzmitteln ist besonders die Entwicklung einzelner Brunnen bedenklich, wie z.B. beim Brunnen „Kueberg-Quelle in Tuchenbach“ bei Herzogenaurach. Dort wurde der Wirkstoff Bentazon mit 0,71 µg/l festgestellt, der Grenzwert liegt bei 0,1 µg/l. Das ist eine Überschreitung des Grenzwertes um 700 %. Obwohl die Schädlichkeit von Bentazon schon lange bekannt ist, wird die Zulassung als Herbizid für Mais erst am bis 31.1.2018 entzogen. Nach Atrazin und Desethylatrazin liegt Bentazon auf Platz 3 der nachgewiesenen Pestizide im Grundwasser. Unsere grüne Landtagsfraktion hat bereits im Jahr 2010 ein Verbot gefordert (s. Antrag im Anhang). Die damalige Ablehnung der CSU Fraktion rächt sich heute. „Jetzt haben wir es in unserem Grundwasser! Soweit hätte es nicht kommen müssen. Vorsorge vor Nachsorge muss gelten“, so Osgyan, Ganserer und Stümpfig.

Die Beurteilung der Staatsregierung zur Entwicklung der Belastungen im Grundwasser hinsichtlich Nitrat und Ackergiften kommt einer Bankrotterklärung gleich. Die CSU Staatsregierung stellt lapidar fest: „Seit 2014 gibt es keine Verbesserung bzw. Verschlechterung der Situation.“ Das ist uns viel zu wenig. Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Dies gilt es zu schützen mit klaren Maßnahmen zur Reduktion des Pestizid- und Gülleeinsatzes. Die Ausweitung von Wasserschutzgebieten gehört genauso dazu wie der Anbau von Zwischenfrüchten und die starke Steigerung der Biobetriebe“, so die drei Abgeordneten abschließend.

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