KU Eichstätt-Ingolstadt: Wo bleibt das finanzielle Bekenntnis der Katholischen Kirche?

GRÜNE WOCHE

Zum wiederholten Mal beschäftigte sich der Wissenschaftsausschuss mit der Situation der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU).

Im Zentrum stand ein Bericht des Interimspräsidiums zu den Entwicklungsperspektiven der KU.  Die hochschulpolitische Sprecherin der Landtagsgrünen, Verena Osgyan, forderte ein klares Bekenntnis der Katholischen Kirche zu ihrer finanziellen Verantwortung. Nur so könne die Zukunftsfähigkeit der Hochschule gesichert werden.

Die aktuelle KU-Interimspräsidentin, Prof. Gabriele Gien, stellte in ihrem Bericht vor dem Wissenschaftsausschuss sowohl den Status Quo als auch mögliche Entwicklungsperspektiven der KU dar. „Wir haben derzeit die höchste Studierendenzahl seit Bestehen der Hochschule“, zeigte sich Prof. Gien erfreut. Auch die Studierendenzufriedenheit sei an der KU im Vergleich zu anderen Hochschulen überdurchschnittlich hoch. Die katholische Universität habe jedoch gleichzeitig mit Wettbewerbsnachteilen und hausgemachten Problemen zu kämpfen. So sei die Grundfinanzierung in den vergangenen Jahren schrittweise gesunken. Der von ihrem Vorgänger erarbeitete Entwicklungsplan stoße zudem im aktuellen Interimspräsidium nicht auf große Begeisterung. „Wir brauchen hier dringend eine Priorisierung und Modifizierung der einzelnen Maßnahmen“, so Gien. Zentrale Projekte für die kommenden beiden Jahre seien das Vorantreiben von schwerpunktbezogenen Forschungsanträgen, die Zusammenlegung einzelner Fakultäten sowie die Internationalisierung der KU. Zudem gelte es die Gremienstruktur zu professionalisieren.
Mit dieser Einschätzung stieß die Interimspräsidentin bei der grünen Hochschulpolitikerin Verena Osygan auf offene Ohren. „Den vorliegenden Entwicklungsplan gilt es tatsächlich kritisch zu hinterfragen“, so Verena Osgyan. Es brauche neben einem klaren Zeitplan aber insbesondere auch ein klares Bekenntnis der Katholischen Kirche zu ihrer finanziellen Verantwortung. „Zwischen den Zukunftsplänen der KU und ihrer finanziellen Ausstattung klafft ein großes Loch“, erklärte Osgyan in Richtung des Stiftungsratsvorsitzenden, Weihbischof Losinger. Dieser kündigte an, dass die Bischofskonferenz für die finanzielle Förderung einstehe. „Insbesondere bei der Forschungsförderung und in der Grundfinanzierung müssen wir gemeinsam mit dem Freistaat tätig werden“, so Losinger. Verena Osgyan nahm diese Ankündigung erfreut zur Kenntnis, versicherte aber gleichzeitig, die weiteren Entwicklungen an der KU genau im Auge zu behalten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert