Karriereperspektiven in der Wissenschaft

Am vergangenen Mittwoch fand auf Antrag der grünen Fraktion im Bayerischen Landtag hin ein Fachgespräch zum Thema „Verlässliche Karriereperspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs“ statt. Gegenüber dem Wissenschaftsausschuss des Bayerischen Landtags machten die VertreterInnen der Hochschulen klar, dass Aufstiegschancen für NachwuchswissenschaftlerInnen nicht nur für deren soziale Absicherung wichtig sind, sondern auch der Qualität von Forschung und Lehre zugute kommen.

Verena Osgyan, hochschulpolitische Sprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag sieht dabei vor allem alternative Karrierewege zum eigenen Lehrstuhl als wichtig an: „Lebensarbeitszeitstellen unterhalb der Ebene einer Professur, also im wissenschaftlichen Mittelbau, sind ganz zentral für die Karriereperspektiven von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.“ Für ihren Einsatz um einen Code of Conduct für gute Arbeit in der Wissenschaft dankte sogar der stellvertretende Ausschussvorsitzende Oliver Jörg (CSU) Verena Osgyan und der grünen Fraktion. 2015 hatten sich die bayerischen Hochschulen mit den „Grundsätzen zum Umgang mit Befristungen nach dem WissZeitVG und zur Förderung von Karriereperspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs“ auf Richtlinien geeinigt.

Auf dem Weg hin zu einer Weiterqualifizierung sprachen sich die ExpertInnen im Ausschuss einhellig für einen Ausbau von Tenure Track-Modellen aus, die nach sechs Jahren bei positiver Evaluierung in Lebenszeitprofessuren umgewandelt werden. Derzeit sehen sich die Hochschulen bei der Weiterfinanzierung der Lebenszeitstellen nach den ersten sechs Jahren jedoch im Stich gelassen.

„Eine Verstetigung der Mittel ist hier dringend notwendig.“, sagt Rosi Steinberger, forschungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfaktion. „Wir brauchen den wissenschaftlichen Mittelbau an unseren Hochschulen ganz dringend und dürfen nicht zu seinen Ungunsten sparen.“ HochschulvertreterInnen hatten zuvor berichtet, dass die Mittel zur Weiterführung der Lebenszeitprofessuren oft aus dem Mittelbau genommen werden müssten, wenn es keine andere Finanzierung dafür gebe.

Das Fachgespräch hat den Eindruck weiter bestätigt, dass der wissenschaftliche Nachwuchs und seine Karriere- und Beschäftigungsbedingungen ein drängendes Thema sind. Jedoch kann das nur ein Anstoß zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema sein, da das Format eines Fachgespräches für eine ausführliche Behandlung aller Themen leider viel zu kurz war.

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